Training mit Shihan Jesus Potrero im Turnsaal der Volksschule Langenlois!
Am Samstag den 26. Jänner durfte der Union Karateclub Langenlois, unter der Leitung und Organisation von Vereinstrainer Roland Hösele, einen bekannten Gast im Turnsaal der VS Langenlois begrüßen. Der gebürtige Spanier Shihan Jesus Potrero (Präsident der RKAF Austria; 6.Dan) hielt für 36 SportlerInnen einen ganztägigen Kobudo-Lehrgang ab. Als Kobudo bezeichnet man allgemein, das in Okinawa entwickelte Waffensystem, mit dessen Hilfe sich die Bauern und die einfache Bevölkerung gegen oft schwer bewaffnete Soldaten, wie etwa die Samurai, verteidigten. Einfache Arbeitsgeräte wurden zu Waffen umfunktioniert. Aber euch heute können der richtige Umgang mit den Waffen und ähnlichen Alltagsgegenständen der Selbstverteidigung dienen. Shihan Potrero, ein offizieller Repräsentant für Shadan Hojin-Zen Okinawa Kobudo Renmei, führte hierfür einige eindrucksvolle Beispiele an. Nach seinen Ausführungen war er, wie bei dem vorausgegangen Seminar in Echsenbach, von dem Fleiß und dem Eifer der Übenden sehr angetan. Mit seiner professionellen Art zu unterrichten, und seinen zugleich humorvollen Charakterzügen, konnte er alle Interessenten restlos begeistern.
Nach der Begrüßung ,pünktlich um neun Uhr, begann Shihan Jesus Potrero mit dem Aufwämtraining, bestehend aus einer Vielfalt von Kobudo-spezifischen Übungen und Spielen, für die TeilnehmerInnen aus den Vereinen Union Nippon Krems, Union Ku-Shin-Kai Purkersdorf, Union Michelhausen, Hagakure (Wien/Simmering) sowie Bushido Echsenbach und Union Langenlois. Anschließend stand das Üben von Grundtechniken (Uchi, Tsuki, Uke) und Stellungen (Neko ashi dachi, Zenkutsu dachi, Moto dachi und Shiko dachi) mit dem Bo am Programm. Der zweite wichtige Teil im Kobudo der erarbeitet wurde, wird Kumibo genannt. Unter Kumibo versteht man, ähnlich dem Kumite im Karate, ein Kampftraining mit dem Partner. In einem festgelegten Schema greift zu nächst einer der zwei Übenden mit einem Angriff, wie zum Beispiel dem Jodan naname uchi an, der Verteidiger wehrt in diesem Fall mit einem Jodan Uke ab und versucht einen Konter anzubringen. Besonders schwer für die Anfänger sind hierbei der häufige Wechsel der Stellung, passend zu der jeweiligen Technik, und die ungewohnten Greiftechniken mit den Händen. Es erfordert ein hohes Maß an Geschick einen Griffwechsel richtig und fließend durchzuführen. Laut Shihan Potrero wäre dies ein wichtiges Wertungskriterium bei Wettkämpfen auf das die Kampfrichter bei ihrer Beurteilung achten sollten. Mit der Übungsform Bo Hoju Undo wurde dann ein Ablauf der zuvor erlernten Techniken festgelegt und mit dem Partner eine Bunkai trainiert. Während die noch im Kobudo eher Unerfahrenen in einer von zwei Gruppen diese Abläufe meisterten, konnte in der anderen auch die Tonfa zum Einsatz gebracht werden. Die Tonfa, ein kurzer Schlagstock mit einem charakteristischen Quergriff, wird nicht nur unter Kampfsportlern verwendet, sondern findet auch bei der österreichischen Polizei ihren Einsatz. Auch hier wurden Kihon, Kata und Partnerübungen demonstriert. Als besonderes Highlight des Tages galten die Kyu-Prüfungen die von Shihan Potrero abgenommen wurden. Besonders erfreulich ist, dass alle KandidatInnen mit Bravour bestanden. Herzliche Gratulation!
Aufgrund der Tatsache, dass der Lehrgang so großen Anklang fand, wurden im Anschluss daran gleich neue Termine vereinbart.