Erstmalig war Österreich Austragungsort der Karate-Weltmeisterschaft, in der sich 1024 SportlerInnen aus 118 Nationen im Wettkampf maßen. 27 Karateka des Union Karateklub Langenlois ließen es sich nicht nehmen und reisten mit einem vom Verein finanzierten und eigens organisierten Bus von „Marker-Reisen“ nach Linz an, wo sie packende und spektakuläre Bewerbe erwarteten.
Frühaufsteher waren klar im Vorteil als der nunmehrige „Vereinsbus“ pünktlich um 06:00 Uhr morgens am Nationalfeiertag vom Parkplatz der VS-Langenlois abfuhr. Nach kurzer angenehmer Fahrt von Langenlois nach Linz wurden um 08:30 Uhr die ersten Besucher in die „Tips-Arena“ eingelassen. Wenig später um 09:00 Uhr wurden die Wettkämpfe eröffnet. An diesem Mittwoch standen die Ausscheidungen in den Bewerben „Kata (Form)“ und „Kumite (Freikampf)“ im Mittelpunkt. Hierbei wurden die Finalisten ermittelt, welche am Wochenende um die Titel kämpften.
Im Laufe des Tages standen spannende Begegnungen am Programm, wie etwa der Kampf um den Einzug in das Finale der Kata-Damen. Hier traf die Europameisterin Sandra Sanchez (Spanien) auf die amtierende Weltmeisterin Kiyou Shimizu (Japan), wobei letztgenannte wiederum den Sieg erringen konnte. Besondere österreichische Highlights waren das Erreichen von Platz fünf der Niederösterreicherin Kristin Wieninger (Kata) und der Finaleinzug von Alisa Buchinger im Kumite. Auch der Karate-WM-Song „We are Karate“ des österreichischen Künstlers Andie Gabauer war oftmals zu hören und sorgte für eine tolle Atmosphäre!
Die aber vielleicht beeindruckendsten Bewerbe waren wohl jene des „Para-Karate“, sprich Kategorien in denen körperlich versehrte und mental beeinträchtigte Menschen überragende Leistungen boten. Hier gab es die Disziplinen „Rollstuhlkarate“, „Karate für Menschen mit Lernschwierigkeiten“ und „Karate für sehbehinderte und blinde Menschen“. Dabei wurden jeweils verschiedene Kata demonstriert und von den Kampfrichtern mit Punkten bewertet. Jeder der einmal versucht hat Karate mit geschlossenen Augen zu üben, weiß wie schwierig, wie nahezu unmöglich dies erscheint. Alleine nur das Halten des Gleichgewichts bei einbeinigem Stand ist unglaublich herausfordernd. Der Österreicher Markus Mendy gewann im Rollstuhlkarate den Vize-Weltmeistertitel.
Erwähnenswert ist auch der Umstand, dass die Weltmeisterschaft als „ Green Event“, also nach strengen Kriterien betreffend Umweltschutz, Abfallentsorgung, regionaler Wertschöpfung und Ressourcenmanagement, organisiert wurde.
Die Karate-Kämpfe dauerten bis in den Abend hinein an und nach entspannter Heimreise fand dieser bei einem Heurigenbesuch seinen gemütlichen Ausklang. Die nächste Weltmeisterschaft 2018 wird, wie auch die nächsten Olympischen Sommerspiele, in Tokio ausgetragen werden. Vielleicht mit langenloiser Wettkampfbeteiligung.